Geldanlage Neobroker
Scalable Capital bricht wegen Börsen-Absturz zusammen
| Lesedauer: 2 Minuten
Von Christoph Kapalschinski
Redakteur Wirtschaft & Innovation
Der Nutzeransturm zum Einbruch der Börsen macht Neobrokern zu schaffen, der Service war gestört. Kunden zeigen sich auf sozialen Medien verärgert. Es ist nicht das erste Mal, dass der Service in wichtigen Marktphasen ausfällt. Für Nutzer kann das teuer werden.
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Der Schreck über die fallenden Börsenkurse dürfte etliche Hobby-Börsianer am Montagmorgen nach dem Aufstehen erwischt haben: Gerade bei Privatleuten beliebte Aktien wie diejenige des Chipherstellers Nvidia, Amazon oder Apple rauschten vorbörslich tief in den Keller.
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Wer schnell aussteigen wollte, hatte aber bei den Neobrokern Scalable Capital und Trade Republic ein Problem: Der Service funktionierte schlecht oder war gleich gar nicht erreichbar.
Scalable Capital meldete ab 9.23 Uhr auf seiner Störungsseite: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“ Auch der telefonische Kundendienst sei nicht mehr erreichbar. Nutzer sollten auf E-Mail-Verkehr ausweichen.
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Ab 10.48 Uhr war es laut der Übersicht wieder möglich, die Depot-Seite aufzurufen. Aber beim Versuch, Aktien, Anleihen oder Fondsanteile zu kaufen oder zu verkaufen, gab es weiter Probleme.
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„Aufgrund technischer Probleme steht der Handel derzeit ggf. nur eingeschränkt zur Verfügung. Bitte übermitteln Sie gewünschte Aufträge unverzüglich, sobald technisch möglich“, hieß es. In den sozialen Medien zeigten sich Nutzer verärgert. Bei X verwies Scalable Capital nur auf seine Störungsseite.
Auf WELT-Anfrage teilte das Unternehmen mit: „Heute Morgen kam es zu Einschränkungen bei unserer Depotbank. Dies führte zu Verzögerungen bei der Annahme von Handelsaufträgen.“
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Die Bank – Scalable Capital arbeitet mit der Baader Bank – habe ihre Systeme inzwischen stabilisiert. „Die Ausführungen der Aufträge an den jeweiligen Börsen war nicht beeinträchtigt“, teilte der Sprecher mit. Die Baader Bank wiederum will an dem Ausfall offenbar nicht schuld sein: „Die Probleme können wir aus Baader-Bank-Sicht so nicht bestätigen“, sagte eine Sprecherin des bayerischen Bankhauses auf Anfrage.
Bei Trade Republic traten laut Berichten in Sozialen Medien ebenfalls vereinzelte Störungen auf. Nutzer berichteten etwa von Ladeschwierigkeiten und Problemen beim Handel. Ein Trade-Republic-Sprecher sagte hingegen: „Bei uns gab es am Montag keine Probleme.“ Der Handel sei jederzeit möglich gewesen. Sollten Nutzer Probleme gehabt haben, sei das womöglich auf individuelle Ursachen zurückzuführen.
Die beiden Neobroker werben um Kunden mit dem einfachen Handel von Aktien und ETFs in ihren Apps – zum Nulltarif oder für Preise um einen Euro je Trade. Damit sind sie potenziell auch für Nutzer attraktiv, die Aktien innerhalb weniger Tage oder gar Stunden handeln wollen.
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Für solche kurzfristigen Anleger ist jedoch entscheidend, dass sie die Wertpapiere tatsächlich zeitnah handeln können. Verzögerungen können sie viel Geld kosten.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Service-Ausfällen – insbesondere in heißen Börsenphasen mit starkem Nutzerinteresse.